Dienstag, 22. November 2016

Yoga und die Magie der Hexen

ich, als yogische hexe oder hexische yogini sehe das so: yoga ist keine strenge "lehre" oder enges philosophisches system. worum es im yoga geht, ist einzig und allein einen schlüssel zu liefern für das verständnis des bewußtseins, dessen verwirrende tätigkeit uns daran hindert, die dinge wahrzunehmen, wie sie sind - sowohl innerlich wie äußerlich und das auf allen ebenen. genau wie unsere hexenmagie!
die klassischen lehrsprüche (die sutren) stammen aus überlieferungen, die wahrscheinlich im 2.od.3. jahrhundert vor unserer zeit aufgezeichnet wurden.
die bhagavad gita, der wohl bekannteste text, beschreibt yoga als mittel zur vertreibung von schmerz und sorgen und erlangen der eigenmacht. genau wie unsere hexenmagie!
 es gibt verschiedene arten, sich den zielen des yoga oder der hexenkunst zu nähern. manche folgen dem pfad religiöser hingabe, manche streben nach erkenntnis, andere durch kontrolle über körper und bewußtsein.
nun, für uns hexen ist das beherrschen von körper geist und seele die grundvoraussetzung und sozusagen das "startkapital" auf unserem weg - auf dem alten pfad. eben.
alles was der fernöstliche begriff "yoga" sowohl materiell als auch spirituell beinhaltet, ist in unseren eigenen europäischen weisheitslehren ebenso enthalten und wird ebenso praktiziert - mit einem wort: ganz gleich und ganz anders.
der indische yogi arbeitet womöglich sein leben lang daran mit hilfe eiserner disziplin, der asanas und pranayama die schwerkraft zu überwinden um kurz vorm samadhi ein paar centimeter über seiner matte zu schweben -  - wir hexen konnten schon immer fliegen😀.
sowohl yoga als auch magie beziehen alle teile des menschseins in eine gesamte harmonie und führen zu befreiung durch verbindung des individuellen selbst mit dem höheren kollektiven selbst. cool was?
yoga/magie oder magie/yoga sind jedenfalls bemerkenswerte wege, die schrittweise ohne sogenannte askese oder gewaltsame unterdrückung der denkvorgänge, zum verständnis der wirklichkeit führen.


Donnerstag, 17. November 2016

eine hommage an meine mutter

                                      SIE hätte dieser tage ihren 100dsten geburtstag gefeiert 
                                   und so erkläre ich diesen tag zum Muttertag.                   
             

liebe mutter,
ich sende dir meine liebe! du fehlst mir! du fehlst mir sehr und das schon sehr sehr lange -
genau gesagt seit einer ewigkeit.
mit liebe, bewunderung und immer wieder mit erstaunen erinnere ich mich an dich.
in meinem ganzen leben hab ich keinen menschen getroffen, der fähig und willens war
 so intensiv und leidenschaftlich zu leben und zu lieben wie du.
du warst eine schillernde schönheit, von den männern begehrt und von frauen bewundert. mit brillanten talenten gesegnet. du konntest einfach alles und das meist besser als die anderen.
 als artistenkind hast du dich mit rauchiger, sinnlicher stimme in jede seele gesungen, während du dich selbst am klavier begleitet hast du hast getanzt und gesteppt wie ginger rogers, den clown gemacht wie charly rivel "akkrobat schöööön", von weit kamen sie deine gäste, wenn du selbst gekocht und sie bewirtrt hast. mit dir konnten man sozusagen
 "pferde stehlen"und unendlich viel lachen.
das eine konntest du allerdings nie: dir war es niemals möglich einfach zu genießen,
loszulassen und die seele baumeln zu lassen.
astrologisch betrachtet - so als doppelte skorpion-frau - warst du auf dieses muster sozusagen determiniert/vorprogrammiert und hast es wohl von der dreizehnten fee als dein schicksal
in die wiege gelegt bekommen.
genug war die nie genug! du konntest dein viel zu kurzes leben nur innerhalb deiner eigenen dramatik und theatralik erfüllen. jede grenze, jedes hindernis hast du kompromisslos und bedenkenlos überschritten - ohne rücksicht auf folgen und konsequenzen.
leben und lieben pur, bis zum anschlag und das möglichst absolut.
deine liebe zu mir war tatsächlich vollkommen, tief, bedingungslos und wahr. dafür danke ich dir!
natürlich war das zusammenleben mit dir für keinen beteiligten einfach und leicht. dafür warst du auf deiner suche/sucht nach perfektion und nach den tiefen geheimnissen viel zu schwierig und zu anstrengend. leider war es mir als deine tochter damals nicht mal ansatzweise möglich dich zu verstehen und als mein vorbild anzunehmen.
ich weiß es heute, aber du wußtest es schon damals, dass  dein "zuviel von allem" anlass für mich war, dich immer wieder verlassen zu müssen, davon zu laufen, zu flüchten- solange tat ich das, bis du mich verlassen hast. eine von uns mußte gehen. du hast dich für mich geopfert.
ich war damals knapp 19 jahre alt, bereits selbst mutter und ziemlich chaotisch/kompliziert und ohne deinen segen verheitratet. du warst 46 jahre jung und hast es geschehen lassen, dass sich der krebs in deinem körper ausbreitet und dich verschlingt. das exzessive seelische und körperliche verausgaben deiner lebens-ressourcen ermöglichte es dir endlich, dein eigenes leben und mich loszulassen, sozusagen den weg für mich frei zu machen, damit ich mein leben leben kann.
ich danke dir aus tiefstem herzen und erweise dir meinen respekt.
exakt ein vierteljahrhundert später tat ich das gleiche. nun nicht genau das gleiche, dazu fehlte mir der nötige mut und die nötige selbstzerstörungs-tendenz. ich hab einfach den weg frei gemacht für meine kinder als sie erwachsen waren, ohne letal abzugehen - ich hab sie verlassen, damit sie sich eigenständig entwickeln und entfalten konnten - wie ich es von dir gelernt habe, denn glücklicherweise wurde mir eines tages klar, dass auch ich als mutter nicht wirklich einfach und pflegeleicht war. ich hab die mutterrolle zwar gerne, aber eher nicht gut gespielt.
und so danke ichauch mir selber für diesen schritt und erweise mir respekt.

                                  liebe mama, wo immer du jetzt bist, sei gesegnet!
                                 möge die lächelnde Göttin stets an deiner seite sein,
                                                 dich leiten und beschützen.