Samstag, 13. April 2013

der ton macht die musik

die kur hat mich ziemlich gesund gemacht, ich gehe samt bella-ella (der neuen hüfte) recht vergnügt und forsch durch meine welt und harre der abenteuer, die mich erwarten.
meine erstes abenteuer mutet vorerst nicht so toll an. hans, der mann einer ehemaligen schulfreundin ist plötzlich unerwartet gestorben und das begräbnis war gestern. erschüttert denke ich an den immer gut gelaunten und witzigen hans. er war ungeheuer beliebt bei allen, ein blendender tänzer, witze-erzähler und kumpel. sein spitzbübischer humor war legendär und wird uns sehr fehlen.
wir, die trauergäste gehen also echt und wahrhaft erschüttert hinter dem sarg bis zum grab, der pfarrer hält seine trauerrede. alle mitsamt heulen wir in unsere taschentücher, da beginnt die am grab wartende blaskapelle den trauermarsch zu blasen. ich bin sicher, dass die witwe diese musik im guten glauben geordert hat, aber es kam dann irgendwie so, dass die folgenden tränen nicht aus trauer, sondern aus heiterkeit geflossen sind.
die musiker waren nämlich so besoffen, dass keiner von ihnen auch nur einen richtigen ton intonieren konnte, es aber offensichtlich keiner von ihnen geschnallt hat, und alle munter dermaßen falsch drauflos geblasen haben, dass sich einer einfach die zehennägel aufrollen mußten.
erst schmunzeln, dann versteckt kichern und endlich erlöst schallend lachen.
ich vermute, der hans hat sich das für seinen sterblichen abgang so ausgesucht. gut gemacht hansi!
ich überlege mir grad einen ähnlich originellen abgang.