Donnerstag, 20. Juni 2013

never say never

nichts sollte meinen plan einsiedlerin zu sein irritieren oder mein heiliges einsamkeitsgefühl zerstören, keine gesellschaftlichen sidesteps etc. no sir! nur die mittwoch-yogagruppe sonst nix!
 soweit sogut, es funktioniert bestens - bis gestern.
monika meint wir sollten die tolle nacht nützen und bei ihr auf der terrasse ein bissel feiern, immerhin steht die 2monatige sommerpause vor der tür, also sollten wir gehörig abschied feiern, sie hätte aus der südsteiermark köstliche weine und aus tirol leckeren speck, brot vom meisterbäcker und prima käse mitgebracht - und überhaupt warten diese köstlichkeiten nur drauf von uns vernichtet zu werden.
okay, dachte ich, zwar trinke ich kaum alkohol und bin ja vegetarierin, aber so ein stück brot mit käse wären nicht zu verachten. oder?
klar, dass ich nicht lang überredet werden mußte und die aussicht, unterm sternenhimmel mit langjährigen yoga-weggefährtInnen nebst geschmause, zu meditieren oder etwa ein kleines ritual zu zelebrieren war verlockend und schon gings nach dem training ab zu monas bereits gedeckten tischen.
es war natürlich nix mit meditieren oder gar ritualisieren. wir haben nur gezecht, geblödelt, gelacht und die nachbarn geärgert - und ich hab nach mitternacht einen ordentlichen in meiner eremitenkrone sitzen gehabt.
als krönung des abends schenken mir diese bezaubernden yoginis noch zum abschied eine flasche des von mir so sehr geschätzten chouchen.
 chouchen ist sozusagen das bretonische äquivalent zu nektar und ambrosia, lebenselixier und getränk der götter.
sehr heiter angedudelt komme ich heim und kanns nicht lassen, die chouchenflasche zu öffnen um einen winzigen schluck zu naschen - dabei hatte ich ganz vergessen wieviel alkohol da drin ist und schon wars um mich selbstkontrollmäßig geschehen.
am nachmittag zuvor hatte ich meine goldkettchen ins geschirrspülmittrel eingelegt damit sie wieder glänzen und jetzt in der nacht und im alkodunst war ich durstig, sehe ein glas mit flüssigkeit vor mir und trinke hastig. es war das spülmittel. pfui, pfui, war das grausam,  ich dachte mein hals samt stimmbänder und magen stehen in flammen. das gute dran - ich war spontan wieder nüchtern.