samhain ahnengeister gerufen - eine/r ist geblieben
ein "etwas" geistert durch mein >HIER&JETZT< das mich einerseits beunruhigt und andrerseits echt belustigt.
wie immer im november reise ich vergnügt durch die lande, dabei hole ich mir jedes jahr in rom nasse füße und stelle mit begeisterung fest, dass die römischen männer ihren charme und ihre leidenschaft fürs flirten niemals verlernen - ich schweife vom thema ab, aber den unterschied zu der folgenden männlichen salzburger begegnung halte ich für erwähnenswert.
dieser anhängliche geist und verbündete dirigiert offensichtlich zur zeit meine absichten und vorhaben in einer weise, dass ich aus dem staunen nicht herauskomme. er/sie liefert mir seltsame situationen, vermutlich damit ich mit meinen automatismen und selbstgebastelten verhaltensregeln bekanntschaft mache und meine meinung über mich revidiere - keine ahnung was los ist, aber es ist jeden tag spannend, ich warte schon drauf, was als nächstes kommt.
ein ganz besonders kurioses beispiel : ich sitze in der sonne an der salzach auf dem einen ende einer parkbank, am anderen ende sitzt auch jemand. zwischen uns ist freier platz. wir genießen einfach das prachtvolle wetter. zu meinen füßen mein rucksack und josis wasser napf. sie selber räkelt sich ebenfalls in der sonne. eine idylle
auf einmal steht ein mann vor mir und wedelt mit der hand, ich soll wegrücken, und zur gleichen zeit läutet das handy. ich nehme das telefon und ignoriere den typen. eine freundin ruft an und wie plaudern angeregt. ich nehme nur so nebenbei wahr, dass der kerl immer eindringlicher verlangt ich soll ihn gefälligst auf meinen platz setzen lassen - obwohl ja die plätze in der mitte frei sind. ich schüttel den kopf und telefoniere ungestört weiter. plötzlich brüllt er: "sie sollen rücken! sind sie blöd oder was?" ich entschuldige mich kurz am telefon und sage ruhig:" ich bleibe auf meinem platz das sehen sie doch. oder sind sie blöd oder was?" er neigt sich drohend über mich und zischt:" seien sie vorsichtig sonst.....!" er bremst sich aber leider ein, wahrscheinlich hatten wir bereits zuviel publikum, und setzt sich in die mitte der bank.
an sich ist die geschichte nicht wirklich spektakulär, nur meine emotionen waren für mich ganz erstaunlich. erst ganz entspannt und belustigt und dann war ich plötzlich sowas von bereit mich mit dem kerl zu schlagen. im selben augenblick als er zu drohen anfing war eine wildheit in mir, die mir tatsächlich einen zweikampf ermöglicht hätte. ich wollte ihn verhauen! das ist erstaunlich neu, denn bisher war mein lebensmotto: nur keine wellen! lieber schwanz einziehen als abhacken lassen!
da siehste mal wie frau sich auf ihre alten tage noch ändern kann.
also ihr kerle seid vorsichtig wenn ihr auf eine alte krähe wie mich trefft! ich hab auch noch verbündete!
