Dienstag, 31. Mai 2011

seltsam das leben dieses

ich dachte immer mich zu kennen, meine handlungen ziemlich bewußt zu setzen und meine emotionen ganz gut im griff zu haben. tja, und dann geschieht sowas; gut, die letzten tage waren für mich nicht ganz einfach, denn josi hatte große gesundheitliche probleme, die zähne, die kastration und dann noch die massive gastritis haben uns beide ziemlich erschüttert und das zwangsweise zuhaus herumsitzen war auch nicht grad abendfüllend, also war lesen und yoga meine bevorzugte abwechslung.
was ist da naheliegender als mich mit lieblingsliteratur aufzubauen und zu meinen absoluten literarischen favoriten zählt olga kharitidi's "das weiße land der seele" und "samarkand"! in diese geschichten kann ich geradezu versinken, besonders "samarkand" hat es mir angetan - und jetzt geht eins ins andere über, nämlich in der geschichte kommt der begriff tschiltan vor. tschiltans sind in der schamanischen tradition des altai 40, zwar ziemlich unfreundliche, aber umso erfolgversprechendere heilgeister, die zu heilungsritualen angerufen werden und da fällt mir ein, dass die felicitas goodman eine trancehaltung zum thema tschiltan entdeckt hat, also such ich mir die anleitung heraus, lege eine trommel-cd ein, nehme selber die empfohlene haltung ein und gehe in eine leichte trance mit der etwas naiven absicht, dass wenn die tschiltans zu mir kämen, könnte ich sie um heilung für josi bitten, oder sowas ähnliches.... was weiß ich was ich tatsächlich so dachte....
jedenfalls hab ich nach kurzer zeit ganz plötzlich die trance abgebrochen, keine ahnung warum, die trommel abgestellt und nur vor mich hingestarrt, es wurde eisig kalt und dann kam das zittern. mein körper begann zu zittern und das zittern ging nahtlos in einen ausgewachsenen schüttelfrost über. an einem warmen mai nachmittag kommt schüttelfrost über meinen körper und ich kann nichts dagegen tun! 3 wolldecken, warme socken heißer tee haben überhaupt nichts genutzt. herum hüpfen wild tanzen keine chance das schütteln zu stoppen. ich dachte nur, das bringt mir eine ausgewachsene grippe oder amende epilepsie oder keine ahnung jedenfalls nix gutes und ich wollte nur ins bett, mußte aber kurz, eingehüllt in warmen poncho samt wollschal, mit dem hund raus.
dann ins bett samt klamotten gefallen und wie tot geschlafen. am morgen quietschfidel als ob nichts geschehen wäre erwacht.
 also was sollte das?????
war das ein zusammenbruch nach dem hundestress?
oder die reaktion auf den unbeholfenen aber möglicherweise gefährlichen versuch mit so starken ahnengeistern kontakt zu suchen?