grad fällt mir ein, dass ich doch schon mal gewünscht hab anderswo zu sein. das war vor 2 oder 3 jahren.
ich war damals mit josi unterwegs nach italien und in tarvisio weiß ich einen speziellen negozo di alimentari. ich kenne inzwischen die patrona recht gut und da ich hungrig war, wollte ich mir von ihr wieder so ein köstlich belegtes und mit bel paese con pomodori etc. arrangiertes panino zauben lassen - molto delizioso! aber ich konnte keinen parkplatz finden, ganz tarvisio war zugeparkt und zum großen parkplatz fahren war mir zu weit, also kurve ich da so herum bis ich endlich einen freien platz vor der kirche gleich in nähe des von mir anvisierten ladens entdecke. was heißt ein freier platz, der ganze kirchenplatz war leer!
die leute sind blöd oder blind dachte ich so bei mir, die sehen diese möglichkeit nicht - nur ich bin halt so clever.
allora, gesagt getan, ich bekomme meinen snack und setze mich vergnügt ins auto, drehe das radio an - musica italiano, hieve die füße aufs armaturenbrett und nasche vergnügt vor mich hin.
da geht plötzlich genau vor mir und meinem auto die kirchentüre auf, ein trauerzug mitsamt dem von ministranten gezogenen sarg plus leichnam marschiert heraus und bleibt nolens volens vor mir stehen - weil mein auto versperrt ihnen den weg
ich bin so erschrocken, dass das köstliche panino durch die luft geflogen und mein hintern ein stück unters lenkrad gerutscht ist. demzufolge haben meine füße es nicht so einfach vom armaturenbrett in richtung pedale geschafft und für eine ewigkeit, oder waren es nur paar sekunden? konnte ich außer herumzappeln nur wünschen, dass sich die erde jetzt sofort auftut und mich incl.equipment verschlingt, oder eine tarnkappe griffbereit wäre, oder ich eigentlich gar nicht da, sondern ganz wo anders wäre.
(dieser platz war für die begräbnisfeierlichkeiten des herrn bürgermeisters gesperrt. nur ich, frau clever, hab natürlich die absperrdinger übersehen.)
rundum standen bereits die eingeborenen um dem toten die letzte ehre zu erweisen und - eh klar - vorerst um mich zu beschimpfen.
