Sonntag, 29. Januar 2017

miracolo spettacolo

oh wie recht das "kleine prinz-zitat" doch hat. ich stelle mir vor, dass es das höchste meiner gefühle sein müsste, wenn "SIE" sagen würden: "die sonyana?  ja, das ist eine zauberhafte frau!"
 gut, das mit dem lachen ist simpel, denn als eifrige schülerin der "narrenschule" lache ist sowieso über (fast) alles.
jetzt ist mein plan: zauberhaft zu sein lernen. dazu muss ich mich zunächst einmal selber für zauberhaft halten damit die anderen es auch erkennen können - nur, wie geht das? es entwickelt sich für mich nämlich als äußerst schwierig!
am morgen geht's noch. da stehe ich vergnügt auf, begrüße den tag und danke der nacht, dehne und strecke mich, mache ein paar yoga asanas und atemübungen. genieße mein leckeres frühstück, aus dem recorder lasse ich mit vorliebe liberace über die tasten klimpern und dabei halte ich mich für - was weiß ich - für gut drauf/unverwüstlich, für mich selber halt.
 das heißt  so früh mache ich mir noch überhaupt keine gedanken über was auch immer.
aber dann nämlich, wenn's ins bad geht, 
dann folgt die stunde der bitteren wahrheit.
 direkt gegenüber der türe befindet sich ein verdammt großer spiegel und aus diesem kommt mir täglich eine verdammt schiarche alte vettel entgegen, mit der ich im grunde gar nix zu tun habe,
weil ich sie nicht kenne -  und die ist alles andere als zauberhaft.
gut, ich putze ihre zähne, dusche sie, zieh ihr was an, aber erst wenn ich sie frisiert und ihr farbe ins gesicht gepinselt hab entsteht so ein vager verdacht, dass ich das bin und das spiegelweib mit mir was zu tun hat. *seufz* da bleibt nix anderes übrig -  ich muss mich nolens volens diesem bild anpassen und mich "bezaubernde-oma-like" geziemend und passend kleiden.
fortan keine röhrlhosen mehr sondern röcke! natürlich kann ich nicht über meine angeborene eitelkeit hinweg fegen, sonder erstehe einen wickelrock - tres chic- aus cashmere.
 zumindest nach außen hin sollte ich sowas wie bezaubernd aussehen. dachte ich so für mich. 
es kam irgendwie anders. unterwegs treffe ich bekannte, wir eilen aufeinander zu und ich verliere im laufen den tres chic wickelrock aus cashmere. weil mir sowas noch nie passiert ist, meine kleidung im galopp zu verlieren, und meine bekannten ebenso erstaunt amüsiert waren wie ich, gab es ein gemeinsames gelächter, hörbar bis dortwohin.
 irgendwie schon bissel bezaubernd. oder?