Montag, 18. Juli 2011

simsalabim

das kleine nachbardorf wird erkundet. was für ein reizender ort mit putzigen häusern, kleinen gärtchen, gartenzwergerln und mitten drin eine gärtnerin wie aus dem märchenbuch. breitrandiger strohhut, bunte schürze, langes schwarzes kleid. so gießt sie behutsam und liebevoll ihre kräuter und blumen. ich schätze sie vorerst auf etwa 7o jahre und als sie näher zum zaun kommt und mich anspricht, denke ich, dass sie vielleicht jünger ist, denn sie bewegt sich wie ein junges mädchen. wir schwatzen und lachen bis sie mir verrät, dass sie im 97sten jahr ist. mir bleibt der mund offen. später holt sie eine gartenschere und will rosen als geschenk für mich abschneiden. ich bitte sie aber dies nicht zu tun, denn mir gefallen die blumen viel besser an ihrem angestammten platz, ich mag keine leichen in vasen sag ich. das gefällt ihr und weil sie mir trotzdem was schenken will und - a propos vase - da fällt ihr der folgenden witz ein und den schenkt sie mir:

eine alte ganz verhutzelte verlebte potthässliche frau findet hinten in ihrem küchenschrank eine schmutzige flasche. sie will das ding als vase benutzen und fängt an es zu polieren. es handelt sich aber um eine zauberflasche und prompt erscheint der flaschengeist und der fragt was er für sie tun kann, sie würde alles was sie will bekommen.
die alte braucht gar nicht lang zu überlegen: „ ich will jung, schön und reich sein, und ich will außerdem, dass aus meinem kater ein junger schöner und reicher prinz wird, der mich unendlich begehrt.“ kaum ausgesprochen, schon erledigt. simsalabim!
besonders der kater-prinz ist schön wie ein junger gott, sein begehrlich verliebter blick lässt sie erbeben, er nähert sich ihr und flüstert ihr ins ohr: „ gell jetzt bist sauer, weilst mich damals hast kastrieren lassen?“