Donnerstag, 25. August 2011

kaum heimgekehrt in die wienerische affenhitze - im waldviertel wars auch nicht wirklich angenehmer und aushaltbarer - ereilt mich internetzlich ein ganz persönlicher kulturschock. der thorwald dethlefsen einer der, meiner meinung nach, charismatischesten männer seiner zeit, ist bereits über ein jahr tot und ich habe davon nix mitgekriegt. war der doch damals in den mittleren achtzigern für uns begeisterte "new ageler" so etwas wie eine gallionsfigur.
ich erinnere mich, wie er im knallvollen ausverkauften wiener konzerthaus seinen vortrag hielt. leute die keinen sitzplatz hatten, saßen zu seinen füßen bei ihm auf der bühne um nur ja keine silbe von ihm zu verpassen. er hatte eine wahnsinnig mächtige magische ausstrahlung, seine reden dauerten stunden und er hielt sie ohne manuskript oder spickzettel, sozusagen aus dem stegreif!
meine persönliche erinnerung an ihn richtet sich weniger an den inhalt seiner reden, als an das was währenddessen um mich herum und mit mir geschehen ist.
ich saß nämlich da im theater mitten unter den zuhörerInnen und sah rund um mich wesen aus völlig anderen ebenen und sphären, was weiß ich - geister eben, gespenster, dämonen oder so und die hatten alle etwas mit mir und mit ihm zu tun.
ich erinnere mich gut, dass ich erst dachte: okay, jetzt isses soweit, die "normalos" haben alle recht, durch die esoszene wird man nur verblödet und verrückt, aber mit der zeit hab ich gelernt die dinge einfach geschehen zu lassen und irgendwie zu akzeptieren irgendwie meschugge zu sein.
dethlefsen hat früher schon gesagt, dass, wenn seine aufgabe getan ist, wird er gehen. leider hab ich ihn persönlich viel zu wenig verstanden und deshalb seinen weg nicht verfolgen können.