Freitag, 1. November 2013

mein plan

*willst du die götter zum lachen bringen, erzähl ihnen von deinen plänen*
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mein plan war folgender: sehr früh am morgen mit dem railjet in die südsteiermark, genauer gesagt nach leibnitz, dort auf den frauenberg zum isistempel mit kleinem ritual, und dann rüber auf den seggauberg zum most/sturm/wein verkosten. guter plan!
wecker läutet pünktlich, bad, passende klamotten, kleines frühstück, wasserflasche für josi gefüllt
rucksack fertig, wanderschuhe geschnürt, entspannt gassi, mit der ubahn zum bahnhof .....und ab da wird s blöd, denn der wecker hatte noch sommerzeit und eine stunde lang am frühen morgen auf dem bahnhof herumlungern ist eher ununterhaltsam.
endlich ist es soweit, klassen sitzplatz gefunden und erstmal sorgfältigst für die 3 stunden bahnfahrt eingerichtet. perfekten hundeplatz geschaffen, wasser, buch, kekse etc.ausgepackt, unnötiges verstaut und bequem gemacht. grad als ich mich befriedigt zurücklehnen will stehen zwei neben mir die diesen doppelsitzplatz reserviert hatten und ich muß nolens volens alles wieder einpacken und übersiedeln - sehr witzig. wieso sehe ich sowas nicht? immer wieder passiert mir das und ich lerne nix dazu!
alsdann in leibnitz angelangt erklimmen wir den berg. erklimmen ist der passende ausdruck, denn es geht auf diesem pilgerweg ungeheuer steil bergan. elli meine neue hüfte war irgendwie ungehalten, aber sie musste ob sie wollte oder nicht, mit.
ungefähr auf halbem berg teilt sich der weg und es entsteht ein ebener sattel. links gehts zum frauenberg samt tempel und rechts zum seggauberg samt alkohol und vor mir steht eine hübsche bank.
prima josefina, das setzen wir uns und überlegen, welchen berg wir zuerst erstürmen.
als entscheidungsunwillige waagefrau dauert es bei mir bis sich da eine lösung anbietet. aber erstmal  genießen! dieser ausblick! dann diese ruhe! dann die herrlich warme sonne, geradezu sommerlich!
langsam verändert sich mein frageproblem. jetzt ist die frage anders und lautet nicht mehr welchen gipfel zuerst, sondern welchen gipfel überhaupt?
da beginnen im tal unten die mittagsglocken zu läuten und seltsamerweise reagiert mein nabelzentrum ganz spontan mit appetit. sofort ändert sich mein frageproblem in passender weise und die frage lautet jetzt: in welches wirtshaus?
runter vom halben berg. nix tempel nix wein. griechisch gebratener köstlicher fisch und glas kühles bier.
ich erspare mir jetzt aus reiner selbstachtung die beschämende erinnerung daran, dass ich mich auf der heimfahrt schon wieder auf reservierten platz.....
ich mache keine pläne mehr. versprochen. spontaneität heißt die devise.