Donnerstag, 30. Juni 2011

und was, wenn du keine angst mehr hast...

es war ein vergnüglicher letzter yoga-abend vor den sommerferien gestern in der meierei auf der hauptallee im wiener wurstel-prater.
und als es wirklich spät war verabschieden wir uns vor dem restaurant von einander - jede hat ihr auto in einer anderen richtung geparkt, also laufe ich dann allein durch den kleinen au-wald hinter dem meine karre parkt. es ist jetzt stockdunkel - kein mond und kein mensch zu sehen... huhuhh wie mystisch und romantisch....
 plötzlich steht aber doch einer vor mir. im dunkeln kann ich nur seine riesigen glänzenden augen ausnehmen und sein flüstergebrüll hören. ja, der typ brüllt leise in einer sprache die ich nicht verstehe und ich hab keine ahnung was er will. das heißt, ich vermute er will geld oder leben. was sonst?
.....wieso passiert grad mir sowas, ich bin doch eine nette..???..
in meinem kopf geht es rund, tausend gedanken durchrasen ihn in sekundenbruchteilen - aber es ist kein rettender einfall dabei.´... natürlich denke ich auch an magie und wieso mir, verdammt noch mal, jetzt kein zauberspruch oder was ähnliches einfällt - um vielleicht mich oder den da verschwinden zu lassen?
jedoch frau höre und staune - es gibt sie die verbündeten der anderswelt....denn schon fließen aus meinem mund worte! ich bin verwirrt und total erschrocken über mich selbst oder das was aus mir spricht - ich höre mich nämlich beten!!! auf französisch beten!!! "...et pardonner nous, nos enfants...en nom de la grand mere, l'esprit...." warum zum henker bete ich vor dem auf französisch, der sieht nicht nach "sacre coeur" aus? ...aber, oh wunder, er schweigt, hört für einen moment auf mein beten und ist genau so überrascht wie ich und als er wieder mit seinem brüllgeflüster anfangen will - ich schwöre das bin nicht ich sondern etwas in mir oder aus mir - also als er schon luft holt, hebt sich wie von geisterhand gesteuert mein linker arm an dem leine samt hund hängen, schiebt den flüsterer zur seite, der rechte arm hebt sich auch, der zeigefinger streckt sich geradeaus hoch, wackelt drohend hin und her und ich (???) sage ernsthaft und streng:" taite toit imbecile .... ferme ta bouche!" ich gehe an ihm vorbei mit erhobenem haupt und steif wie ein brett hin zu meinem wagen ... starte..... fahre um die ecke..... bleib stehen und warte bis das zittern meiner beine nachlässt....und dann lache ich und in mir lacht es auch.