Dienstag, 2. Dezember 2008

Regina

.... eine junge frau, die mit ihrem persönlichen drama nicht zurande kam und mir ins „Cosmotronica“ und in mein leben herein schneit. Regina war damals mit ihren 19 jahren bereits über 85% invalide, da ihre beiden hände nicht durchblutet wurden und langsam abzusterben drohten. trotz unzähliger medizinischer untersuchungen samt etlichen operationen an den handgelenken um die bessere blutzufuhr zu ermöglichen, konnte keine diagnose gestellt werden. niemand wusste was los war.in ihrer verzweiflung keinen beruf ausüben zu können, der angst vor einer ungewissen zukunft, und auf der suche nach hilfe entdeckt sie mein damals neu eröffnetes astro-studio und da sie mir irgendwie sympatisch ist und natürlich auch leid tut, erlaube ich ihr, mich öfter zu besuchen und mit mir und meinen freunden, gästen oder besuchern zu plaudern. von mir erhält sie zwar aufmerksamkeit, aber weder rat noch hilfe und nach einer weile beginnt sie sich irgendwie bei mir heimisch und vertraut zu fühlen und ich begehe den fehler die entwicklung nicht rechtzeitig zu erkennen und falle dann aus allen wolken als sie mich plötzlich mit romantischen gefühlen belegt und eine familiäre beziehung fantasiert. sie entwickelt eine ganz besondere zuneigung zu mir, brennt von daheim durch, taucht vor meinem privathaus auf und will wie besessen nur mehr mich als mutter oder besser als retterin, da sie sich von ärzten und eltern verraten und im stich gelassen fühlt.es gelingt mir zwar sie zur vernunft zu bringen und zu bewegen wieder nach hause zu gehen, aber die fixierung bleibt und ich mußte mir schleunigst etwas einfallen lassen, um tatsächlich zu retten was zu retten ist. mir war klar, dass die junge frau in ihrer verständlichen not total vergessen hat, sich selbst zu helfen und nur mehr zwanghaft aber vergeblich auf hilfe von außen wartet und somit wäre ich sozusagen jetzt der letzte anker.also vertraue ich auf meinen instinkt und nehme sie mir vor, indem ich ihr klipp und klar die besuche bei mir untersage, ich erkläre ihr auch meine motive und dass ich jetzt von ihr erwarte, dass sie erkennt, dass sich ihr schicksal resp. ihre krankheit nur offenbaren kann, wenn sie sich von den imaginären zwängen befreit etc…. ob das klug, weise, blöd oder gar hartherzig war von mir - keine ahnung- es war jedenfalls die einzige möglichkeit zumindest mich selber zu retten.ich hab dann eine zeit lang nichts von ihr gehört und eines tages liegt ein brief von ihr in meiner post. sie schreibt mir aus dem krankenhaus, dass es ihr gut geht, weil sie endlich selber ganz allein einen arzt gefunden hätte, der ihre wirbelsäule geröngt und eine missbilding an einem halswirbel entdeckt hat. diese missbildung wäre ein knorpel, der auf eine bestimmte arterie drückt, die eben die blutzufuhr in die hände versorgen sollte. morgen würde sie operiert, der knorpel entfernt und sie könne dann ein ganz normales leben führen. endlich ! und sie schreibt abschließend, dass sie jetzt total versteht, was ich mit unserer trennung bezwecken wollte und sie wäre mir ungeheuer dankbar für alles u.s.w. ....am nächsten tag ist regina während der operation gestorben.