Dienstag, 2. Dezember 2008

Memories

So will ich mich nun von meinen zwei bereits absolvierten Lebensdritteln verabschieden und mir nur nette, spontane und humorvolle Szenen behalten und bewahren.Zum Beispiel meinen Autobahn-Pannen-Sketch behalte ich, oder die Geschichte wo wir, ein paar Uraltfreundinnen und ich gackernd und lachend über die Mariahilferstraße gezogen sind, uns fortwährend mit Handschütteln lauthals versicherten, wie gut es uns doch geht, als eine junge Frau vorbei geht, sich mehrmals lächelnd nach uns umdreht und auf meinen fragenden Blick meint, dass sie uns bewundert und beneidet. Ha! Eine junge Frau beneidet und bewundert uns alte Schachteln! Oder wie im Skiurlaub der grimmige Polizeioberwachtmeister zu mir meint, dass er sich unter einer Großmutter was anderes vorstellt – was, hat er nicht verraten. Oder die Einlage von Helga und mir auf der noblen Wiener Ringstraße zwischen Oper, Ambassador und Imperial, die kleine noble Wäsche-Boutique, wo uns in der Auslage ein rätselhaftes, seidenes Ding aufgefallen war, wir im Laden die noble Verkäuferin danach gefragt haben, diese noble Dame sich zu einem: das ist ein Flotant! Ein Flotant ist ein exclusiver Damen-Slip! herab gelassen, aber sich außerstande sah uns näheres zu erläutern. Also rätselten wir, Helga und ich, im noblen Laden herum: tja, das noble Ding kostet 100,- bis 150,- Euros und hat einen Schlitz im Schritt. Wir fragen erneut wozu der Schlitz und ob das denn nicht zieht da unten. Die noble Verkäuferin zuckt mit allem, was sie so zum Zucken hat und deutet höflich und sehr nobel zur Eingangstür. Als wir draußen waren fielen uns sämtlich Schuppen von den Augen. Heureka! Flotants sind Unterhosen für Nobelhuren! Eh klar!Natürlich war unser befreites Lachen bis zum "Steffl" zu hören und wir mussten unser Aha-Erlebnis im nahen „Scotch“ mit einem doppelten Mocca begießen.Und immer wieder zur Erinnerung behalten will ich meine wunderschönen und erfolgreichen etwa Hunderfünfzigmillionen Arbeits-Jahre, im für mich wohl „schönsten Beruf der Welt“ wo sich Menschen freuen und es genießen, wenn ich meine "Hände sprechen lasse“ und sich vertrauensvoll mit Körper Geist und Seele der Entspannung und dem Genuss hingeben können. .... und immer wieder lasse ich die tiefe Traurigkeit über die große Entfernung zwischen meinen Kindern und mir abtauen und davon fließen ....the time goes by......Und heute im Ruhestand, in meiner Eremitage, bedanke ich mich in jedem Morgengebet für mein Hier und Jetzt in welchen ich mir die größtmögliche Freiheit, Unabhängigkeit und vor allem Gesundheit erarbeitet und somit geschaffen habe. Ich kümmere mich nicht mehr um andere Meinungen und Ansichten und wenn mein Besen in der Ecke zu tanzen beginnt, sattle ich ihn und düse - wohin auch immer…..Und warum ich mein Alter so betone? Ganz einfach, zu allererst um es mir selber bewußt zu machen, den Unterschied herauszufiltern zwischen dem Wunsch "alt zu werden" und "alt zu sein" und at last but not at least, um mir die „Coolen“ und die „Toughen“ mit ihren coolen und toughen Sprüchen vom Hals zu halten .